Pager Spitze ist ein einzigartiges Produkt der fleißigen und geschickten Hände der Frauen aus der Stadt Pag. Die Spitzenherstellung hat im gesamten Mittelmeerraum eine sehr lange Tradition. In der Stadt Pag wurde bereits Mitte des 15. Jahrhunderts die Herstellung von Spitze für die Bedürfnisse von Frauen- und Klerikerkleidung dokumentiert. Im Kloster der heiligen Margarete unterrichteten die Nonnen die Mädchen von alters her im Lesen und Schreiben sowie in der Spitzenfertigung. Hiervon zeugen Archivquellen aus dem Jahr 1579. Die Geschichte erinnert an die Zeiten, als die Pager Bürgerinnen von der Mutter des Kaisers, Erzherzogin Maria Josepha, an den kaiserlichen Hof nach Wien gerufen wurden, um ihr zu zeigen, wie Pager Spitze hergestellt wird. Die Schönheit und Vollkommenheit dieser Spitze wurde weit und breit gerühmt und ihre Herstellung nach der Gründung der Schule für Spitzentechnik in Pag im Jahre 1906 intensiviert. Die Schule war bis 1945 in Betrieb.


INFORMATIONEN
Im Jahr 2009 wurde die Pager Spitze von der UNESCO in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Sie wurde zusammen mit den Spitzen, die von der Insel Hvar und der Stadt Lepoglava stammen, in diese UNESCO-Liste aufgenommen; damit wurde sie zu einem von sieben kroatischen immateriellen Kulturgütern, die in diese Liste aufgenommen wurden.

Um die Tradition der Herstellung der Pager Spitze aufrechtzuerhalten, begannen die Nonnen im Jahr 2008 damit, Unterricht für interessierte Pager Bürgerinnen zu organisieren. Aktuell stellen M. Placida Sikirić und M. Gabrijela Perinović gemeinsam mit der renommierten Pager Spitzenmacherin Frau Urica Orlić im Kloster Spitze her. Auch die Schulen von Pag und der Frane Budak Verein der Pager Spitzenmacherinnen engagieren sich für den Erhalt der Tradition der Spitzenherstellung.
Im Laufe der Zeit wurde die Spitze zu einem eigenständigen Dekorationsgegenstand, zu einem Schmuckstück auf Möbeln, gerahmt und an die Wand gehangen, Kleidungsstücken beigefügt oder in sie eingenäht, zur Saumverzierung auf Leinentüchern, Kopfteilen, Vorhängen und Tischdecken sowie zu einer Dekoration auf kirchlichen Gewändern. Heute sind die Spitzenklöpplerinnen von Pag auf den Straßen der Stadt zu bewundern, wo sie die schönste aller Frauenhandarbeiten herstellen. Die Pager Spitzengalerie wurde im Herzen der Stadt, im Rektorenpalast auf dem Platz Petar Krešimir IV eröffnet. Das kroatische Kulturministerium hat seine Sammlung zu einem Kulturgut erklärt, das die Nonnen des altehrwürdigen Klosters seit nunmehr über 150 Jahren sammeln und bewahren.


SEHENSWÜRDIGKEIT - Spitzengalerie, Der Beruf der Spitzenmacherin

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